Darauf sollten Diabetiker achten
Bei Diabetes kommt es im Körper zu einem Insulinmangel oder zu einer Insulinresistenz. Insulin wird von speziellen Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und sorgt dafür, das Zucker, oder auch Glucose, in die Körperzellen aufgenommen und dort zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Beim Typ 1-Diabetes werden die insulinproduzierenden Zellen durch eine Fehlreaktion des Körpers zerstört. Bei der weitaus häufigeren Form Typ 2 stellt die Bauchspeicheldrüse noch genug Insulin her, aber die Zellen erkennen es nicht mehr. Der Zucker verbleibt im Blut.
Während Sie auf die Entstehung des Typ 1-Diabetes keinen Einfluss haben, können Sie den Typ 2 durch eine gesunde Lebensweise beeinflussen. Denn begünstigt wird er durch Übergewicht und Bewegungsmangel. Die ideale Medizin ist daher Sport und eine ausgewogene Ernährung.
Gerade die Bewegung wirkt sich positiv auf Gewicht, Herz, Kreislauf, Immunsystem und Muskulatur aus. Und auch die Blutzuckerwerte profitieren davon. In Bewegung benötigen die Muskeln mehr Energie und die holen sie sich aus der Glucose im Blut, der Zuckelspiegel sinkt. Wer im normalen Umfang Sport treibt, braucht keine spezielle Ernährung, sondern sollte die allgemeinen Regeln für eine gesunde, ausgewogene Kost beachten.
Unterzuckerung vermeiden
Auf eines müssen Diabetiker beim Sport achten: Sie dürfen nicht in eine Unterzuckerung kommen. Von Unterzucker, auch Hypoglykämie genannt, spricht man, wenn der Blutzucker plötzlich absinkt. Schlimmstenfalls kommt es zu Krampfanfällen und zur Bewußtlosigkeit, die ins diabetische Koma führen kann. Deshalb gilt:
Für Sportler eignen sich als kleine Zwischenmahlzeit sogenannte Sport-BE, schnell wirkende Kohlenhydrate, die den Blutzucker bei mittlerer körperlicher Belastung etwa 20 Minuten lang stabil halten. Eine halbe Banane oder ein halbes unbelegtes Brötchen sind eine gute Wahl.
Essen oder trinken Sie schon bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung schnelle Energiespender, die sofort ins Blut gehen. Ersthelfer sind zwei Täfelchen Traubenzucker, ein Löffel Honig oderein Glas Limonade oder Cola.
Damit der Blutzucker nicht allzu sprunghaft ansteigt und aus dem Unterzucker eine Überzuckerung entwickelt, braucht der Körper nach den schnellen Ersthelfern langsame Energiespender. Dazu gehören eine Scheibe Vollkornbrot oder ein Apfel.
Als Durstlöscher empfehlen sich Mineralwasser, die reich an Kalzium oder Magnesium sind.
Messen Sie Ihren Blutzucker. Eine Kontrolle vor, während und nach dem Sport schafft Sicherheit. Nach dem Sport besteht besteht noch für etwa 48 Stunden die Gefahr einer Unterzuckerung, da die Muskeln ihre Zuckerspeicher aus dem Blut auffüllen. Liegt der Blutzuckerwert vor dem Sport unter 150 mg/dl sollten Sie besser noch zwei Broteinheiten/Kohlenhydrateinheiten essen.
Besprechen Sie am besten vorab mit Ihrem Arzt, wie hoch die Blutzuckerwerte vor dem Sport sein dürfen und erarbeiten Sie individuelle Anpassungsregeln für Insulin- und Tablettenmengen.
Gesunder Speiseplan
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung: Gemüse-Burger oder Gemüse-Spieße sind eine Alternative zu Fastfood. Salami kann durch mageres Geflügelfleisch oder Corned Beef ersetzt werden, Milch mit Vollfettstufe durch Varianten mit 1,5 Prozent Fett. Bei Käse mit Doppelrahmstufe lohnt sich der Austausch durch Käse mit Joghurtanteil. Auch Gurken und Tomatenscheiben sind ein schmackhafter Pausenbrotbelag.
Gemüse als Rohkost liefert zudem viele Ballast- und Nährstoffe, aber kaum Kalorien. Und Obst punktet mit Vitaminen und mit Schale gegessen ebenso mit Ballaststoffen.
Übrigens: Gerade Äpfel und Birnen lassen den Blutzucker nicht so schnell in die Höhe schießen.
Ernährungstipp
Lassen Sie keine Mahlzeiten ausfallen und meiden Sie Alkohol. Er enthält viele Kalorien. Während die Leber Alkohol abbaut, gibt sie weniger Zucker ins Blut ab. Das kann dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel Stunden nach dem Alkoholgenuss stark absinkt.